Amphibienschutzanlage am Eishaus

Beim Eisweiher handelt es sich um eine Teichanlage an der Kreuzung Lahnstraße/ Wenzel -Jaksch / Wilfried-Riesstraße, ganz in der Nähe zum Tierpark Fasanerie, die ursprünglich zur Gewinnung von Kühleis gebaut wurde. Heute wird das Gelände als Fischteich genutzt.Bereits in den 1970er Jahren wurde hier ein fester Krötenzaun mit Tunneln als Versuchsanlage installiert. Die Tunnel funktionierten als Einwegsystem nach dem Fallrohrprinzip. D.h. die Tiere liefen auf der Suche nach einem Durchgang am Zaun entlang und fielen dann durch ein senkrechtes Rohr in den Tunnel, der nur einen Ausgang auf der anderen Seite hatte.  Dieses Prinzip hat allerdings den bedeutenden Nachteil, dass es bei einer Verstopfung des Tunnelausgangs zu einer tödlichen Falle für die Tiere wird, die man ja eigentlich schützen möchte. Gerade hier liegt auch das Problem dieser alten Schutzanlage: Die Tunnel sind mittlerweile teilweise zerstört (Plastikrohre), mit Wurzeln zugewachsen, oder so ungünstig angelegt, dass sie bei starkem Regen mit Wasser vollaufen.

Foto: R. Pietsch
Foto: R. Pietsch

Teich am Eishaus Wiesbaden


Heute sind die Tunnel alle verschlossen, Die Amphibienschutzanlage wird wieder mit Kröteneimern bestückt, die von freiwilligen Helfern regelmäßig kontrolliert werden. Die Tiere werden also wieder von Hand über die Straße getragen werden. Seit 2005 ist der NABU von der Stadt Wiesbaden mit der Betreuung der Anlage, also vor allem der regelmäßigen Kontrolle und der Beobachtung des Wanderungsverlaufes beauftragt.

Jedes Jahr, etwa im Zeitraum von Anfang März bis Ende April, findet die Frühjahrswanderung statt. Mit Einbruch der Dunkelheit begeben sich Kröten, Frösche und Molche aus den umliegenden Waldgebieten in Richtung ihres Laichgewässers. Dabei werden sie von den entlang der Straße errichteten Schutzzäunen aufgehalten und von den Helfern des NABU eingesammelt, bestimmt und gezählt. Anschließend werden sie an ihrem angestrebten Laichgewässer wieder ausgesetzt.

 

Laich Gesellschaft der Grasfrösche
Foto: R. Pietsch

Laichgesellschaft der Grasfrösche