Exkursion am 30. 3. 2024

Am Karsamstag fand die 2. Exkursion der Wald-Trilogie des NABU statt. Mit dem ehemaligen Revierförster Erich Mork ging es zum Erbsenacker im Osten Wiesbadens. Zu Beginn zeigte er den Teilnehmern eine geologische Besonderheit des Gebietes. Ein kleines Stück abseits des Weges standen sie plötzlich im Schlot eines 57 Millionen Jahre alten Vulkans, dessen Basalt als Steinbruch gedient hatte.

Erheblich jünger war der Märchenwald, durch den Herr Mork anschließend führte. Er ist seit 50 Jahren nicht mehr bewirtschaftet worden. Mächtige alte Bäume sind dort umgestürzt, bieten nun Lebensraum für Holz zersetzende Organismen und den Aufwuchs einer neuen Baumgeneration. Moos und Zunderschwämme verbreiten eine geheimnisvolle Atmosphäre, die jäh unterbrochen wurde durch zwei aufgeschreckte Wildschweine, die im Schweinsgalopp vorbeipreschten.

Auch die Vogelwelt meldete sich. Buntspecht, Mittelspecht, Grün- und Schwarzspecht ließen ihre markanten Rufe erschallen. Der Zilpzalp ist aus seinem Winterquartier zurückgekommen und ließ seinen monotonen Ruf hören. Melodische Singdrosseln, Gartenbaumläufer und viele andere Arten.

Wieder eine vielseitige, hochinteressante Exkursion. Die Teilnehmer gehen nun mit anderen Augen durch unsere Wälder und freuen sich schon auf die dritte Waldführung am 3. November.  

Exkursion am 17. 1. 2024

Foto: C. Beckert
Foto: C. Beckert

Exkursionsbericht 17.3.24

Am 17.3. lud der NABU Wiesbaden zu einer Waldexkursion ein. Der ehemalige Revierförster von Rambach, Herr Erich Mork, führte die Teilnehmer durch Teile des Waldes, für den er 40 Jahre lang verantwortlich gewesen war. Ursprünglich befanden sich dort dichte Fichtenbestände, die durch Trockenheit geschwächt Borkenkäfern und Stürmen zum Opfer fielen - der Fichtenwald war tot! Was kam danach? Herr Mork erklärte und zeigte es: Ohne menschliches Zutun entwickelte sich vor 4o Jahren ein gesunder, widerstandsfähiger Mischwald aus bis zu 13 verschiedenen Baumarten. Zu Beginn dominierte die Birke, die durch ihr Laub half die Rohhumusschicht aus Nadeln abzubauen, finden sich heute Eichen, Buchen, Kiefern, Lärchen, Kirschen, Edelkastanien u.a. Auf einem anderen Areal, auf dem erst vor 3 Jahren die Fichten eingegangen waren, zeigte Herr Mork den unterschiedlichen, natürlichen Auftrieb im Anfangsstadium, gepflanzt von Eichhörnchen, Eichelhähern, Mäusen und dem Anflug von Samen, weniger großer Nichtfichten, die durch die Kalamität nicht betroffen worden waren. Gefahr droht den jungen Bäumchen durch Verbiss und Geweih-Fegeschäden durch Reh- und Rotwild. Auf einer weiteren Fläche, abseits von Wegen, standen noch etliche abgestorbene Fichten wie bleiche Säulen zwischen Laubbäumen, einige schon umgestürzt. Aber auch sie haben noch großen ökologischen Nutzen für Vögel, sowie holzzersetzende Insekten und Pilze. Das Fazit am Ende der spannenden Führung: wir brauchen keine zu große Sorge um unsere Wälder zu haben. Die Natur schafft eigenständig resiliente, vielschichtige neue Strukturen.  

Bericht: Peter Siersleben


Exkursion am 28.1.2024

Foto: C. Beckert
Foto: C. Beckert

Am Sonntag den 28.1. trafen sich 13 naturinteressierte Damen und Herren am Schiersteiner Hafen, um unter Leitung von Volker Zeisberger die anwesende Vogelwelt zu erkunden. Den Anfang machte ein Stockentenpärchen. Herr Zeisberger erklärte: Die Weibchen bevorzugen bei
der Wahl ihres Favoriten denjenigen mit dem prächtigsten Brutkleid. Dafür beteiligen sich die Erpel nicht an der Aufzucht des Nachwuchses.

Zur Familie der Lappentaucher gehörte dagegen der Zwergtaucher, der seine Tauchkünste eifrig vorführte. Auch Teich- und Bläßhühner zeigten sich. Diese gehören zur Familie der Rallen. Von der Dyckerhoff-Brücke konnte das Hafengelände gut überblickt werden. Auf einer Eisfläche rastete ein Trupp Lachmöwen, auf dem Wasser Höckerschwäne und eine Nilgans, Kormorane, Graureiher und Weißstörche flogen vorbei, letztere gut zu unterscheiden am eingezogenen bzw. ausgestreckten Hals während des Fluges. Unterwegs waren auch zahlreiche Singvögel zu sehen und zu hören, u. a. ein Trupp Stieglitze und verschiedene Meisenarten.
Anschließend ging es noch zur ehemaligen Wassergewinnungsanlage. Vom Damm aus war ein leuchtend weißer Silberreiher nicht zu übersehen. Und dann das Highlight: von der Sonne beschienen spazierte eine Rohrdommel gemütlich am Rand eines Wasserbeckens entlang. pickte nach Futter und zeigte auch die "Pfahlstellung". Sie ist regelmäßiger Wintergast in Schierstein, aber aufgrund ihres Tarnkleides und der heimlichen Lebensweise im Schilf nur schwer zu entdecken. Plötzlich flog ein entengroßer Vogel auf. Der Fachmann bestimmte sofort: ein Gänsesäger und zwar ein weibliches Exemplar, erkennbar am braunen Kopf. Des weiteren tummelten sich etliche Pärchen Reiherenten und Schnatterenten auf der Wasserfläche. Auf der Wiese war ein Trupp Graugänse bei der
Nahrungssuche. Nur ein Teilnehmer lief nach Veranstaltungsende noch bis zur Wallufer Bucht und wurde auf dem Rückweg von 59 Kranichen belohnt, die auf dem Weg in ihre Brutgebiete Richtung NO zogen.

Eine gelungene Veranstaltung  mit vielen interessanten Vogelarten und
Informationen, die allen Teilnehmern Freude bereitete.   Bericht: Peter  Siersleben