Am Sonntag, den 23.7. machte sich eine kleine Gruppe Naturfreunde bei bedecktem, windigem Wetter auf den Weg, um bei Lorch Pflanzen und Tiere zu entdecken. Während der 3stündigen Tour hinauf zur Ruine Nollig und von dort zurück an die Wisper konnte ein Neuntöter beobachtet werden. Dieser attraktiv gezeichnete Vogel hat die Angewohnheit Beute, die er nicht sofort verzehrt als Vorrat auf Dornen aufzuspießen. Nach Beendigung des Brutgeschäfts verlässt der Neuntöter meist schon im August sein Brutgebiet, um das Winterhalbjahr im tropischen Afrika zu verbringen.
Hoch in der Luft flogen u. a. Schwarzmilane und Turmfalken, auf dem Rhein waren Kormorane zu sehen.
An Pflanzen fanden wir u. a. den Feld-Mannstreu (Eryngium campestre), einen stacheligen Doldenblütler, der im Volksmund auch als Donnerdistel bezeichnet wird. Er ist ein typischer Bodenroller, d. h. die reifen Triebe werden vom Wind fortgerollt, wobei die Früchte ausgestreut werden. Verhakeln sich mehrere Pflanzen werden sie als Steppenhexen bezeichnet.
Ebenfalls nicht häufig ist der Ackerwachtelweizen ( Melampyrum arvense). Die Blütenstände sind lebhaft violett-gelb gefärbt. Die Pflanze ist ein Rachenblütler und Halbparasit auf Getreide und Gräsern. In früheren Zeiten kam es durch ihn zur Verunreinigung von Weizenkörnern und infolge zu Schwarzfärbung des Brotes und Mehlvergiftungen. Der wissenschaftliche Name weist darauf hin. Er kommt aus dem Griechischen und bedeutet: melas = schwarz, pyron = Weizen. Durch Saatgutreinigung und Spritzmittel ist der Ackerwachtelweizen heute selten geworden.
Eine Besonderheit ist der Russische Bär, auch Spanische Flagge genannt, eigentlich ein Nachtfalter, der aber tagaktiv ist und besonders gerne violette Blüten besucht. Seine auffällige Färbung soll potentiellen Freßfeinden Ungenießbarkeit signalisieren.
Ganz ähnlich schützen sich der Bienenkäfer und die Streifenwanze, von der eine regelrechte Party auf einer Wilden Möhrenblüte gefunden wurde . Bericht: Peter Siersleben